Wenn man schon mal im Pfälzer Wald zum Wandern ist, dann lässt man sich auch von einer schlechten Wettervorhersage nicht abhalten. Ich hatte mir den Richard Löwenherz Weg bei Annweiler am Trifels für die Sonntagstour ausgesucht. Ein Weg, der mir von der
Wanderreporterin Daniela auch oder gerade wegen seiner schönen Aussicht vom Rehbergturm wärmstens empfohlen wurde.
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Der Weg ist durchgehend sehr gut beschildert |
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Von Annweiler zum Rehbergturm und zurück |
Also das Cache- und Wandermobil am kostenfreien Parkplatz am Kurpark abgestellt und bei noch trockenem Wetter losgezogen. Ich laufe durch den Kurpark und denke noch: da hast Du alles richtig gemacht. Auch als es dann hinter dem Kurpark bei Bindersbach den "Zick-Zack-Weg" sehr steil bergauf geht, bin ich noch begeistert von diesem Weg. Es macht richtig Spaß, nieselt zwar schon ein wenig aber was soll´s. Gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung sagt man.
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Los geht es durch den Kurpark |
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Hier ein idyllisches Plätzchen |
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Und Ausblicke auf die Burg Trifels |
Am Trifels-Blick schaue ich mich kurz um. Die Burg Trifels ist von hier aus gut zu erkennen. Eine schöne Bankgruppe lädt zum Verweilen ein, aber nicht im Regen. Und so marschiere ich unaufhaltsam weiter. Am Rehbergparkplatz kurze Verwirrung: wo geht es denn nun weiter? Aber neben der Schautafel hängt eine Wegeskizze an der ich mich orientieren kann.
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Trifelsblick |
Ich wandere weiter bergauf... dem Rehberg, also dem vermeintlichen Highlight entgegen. Trotz des kühlen, naßkalten Wetters komme ich so langsam ins Schwitzen. Beim nächsten Abzweig die nächste Steigerung - aus dem Regen wird Schnee! Spätestens jetzt wird mir klar, dass es mit der versprochenen Aussicht nichts wird. Abbrechen oder doch bis oben laufen? Immerhin liegt oben ein Geocache. Ich entschließe mich, wenigstens diesen, auch als Beweis, dass ich auf dem 576 m hohen Rehberg war, zu heben.
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Der Regen hat zu Schnee gewechselt |
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Ha ha! |
Wie zum Hohn lächelt mir am Wegesrand eine Infotafel entgegen auf der es heißt:
"Der achteckige Rehbergturm wurde 1862 aus behauenem Sandstein errichtet und ist ca. 14 m hoch. Bei klarer Sicht kann man von hier aus die Silouette des Straßburger Münsters erkennen"
Na, da bin ich mal gespannt (Achtung: Ironie). Als ich oben ankomme bietet sich mir das befürchtete Bild. Man sieht die Hand vor Augen kaum. Ich steige die Stufen des Turmes hinauf und sehe... nichts. Nicht einmal die Burg Trifels geschweige denn das Straßburger Münster.
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der Rehberg |
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Das wird nix mit der versprochenen Aussicht |
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Oben! Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! |
Aber da ist ja noch die Dose!
GC3EAMQ - Rehberg war gut zu finden und ob man es glaubt oder nicht: dieses Döslein spendete mir ein klein wenig Trost für die mir entgangene Aussicht. Als ich den Rehberg auf der nördlichen Seite wieder hinunter laufe, wechselt der Schnee wieder in Regen. Die Sicht wird etwas klarer. Wanderer, noch frohen Mutes, kommen mir entgegen. Ich warne sie vor.
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Ich mache mich an den "Abstieg" |
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Der Asselstein - hier darf geklettert werden |
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Das gefällt mir so am Pfälzer Wald! |
Vorbei an der Kletterhütte erreiche ich den Asselstein. Die für den Pfälzer Wald so markanten Buntsandsteinfelsen entlocken mir immer wieder ein Staunen. Am Wasgau-Blick erahne ich zumindest die schöne Aussicht. Der Richard Löwenherz Weg an sich ist schon nach meinem Geschmack! Nur hätte ich mir halt ein wenig besseres Wetter aussuchen müssen. Und so wandere ich durch den Regen Annweiler entgegen welches ich dann über die Naturbegräbnisstätte dann auch erreiche.
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Schon alleine dafür lohnt es sich, den Richard Löwenherz Weg zu gehen |
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Wasgaublick - wenigstens ein klein wenig Aussicht |
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Muss ein leckeres Restaurant gewesen sein! |
Annweiler selbst ist ein idyllisches Städtchen. Fast komme ich mir ein wenig wie in Colmar vor, denn auch hier sind die Häuser "dicht ans Wasser gebaut". Ein schönes historisches Mühlrad gibt es auch. Mein Vorhaben, irgendwo einen Kaffee zu trinken, verwerfe ich. Ich möchte mich nicht triefend nass in eines der schönen Cafés setzen.
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"Elsässer Flair" |
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Dicht ans Wasser gebaut |
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Am historischen Mühlrad |
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Marktplatz mit Rathaus, Kirche und Café |
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Aber bei dem Wetter sitzt niemand gerne draußen |
Also wandere ich zurück zum Auto, wechsele die Schuhe und mache mich auf den Heimweg. Es ist nicht alle Tage Sonnenschein. Die Wanderung auf dem 12,1 km langen Richard Löwenherz Weg (533 Höhenmeter bergauf und auch bergab) möchte ich aber dennoch empfehlen, denn der Weg kann ja nichts fürs schlechte Wetter. Und in der Beschreibung des Weges auf
outdooractive.com heißt es:
"Durch das Trifelsland wandern wir zum imposanten Felsmassiv Asselstein. Der anschließende Aufstieg zum Aussichtsturm auf dem Rehberg lohnt sich, denn der Blick über den Wasgau und auf die Burgen Trifels, Anebos und Scharfenberg (Münz) ist atemberaubend."
Bis bald im Wald! Oder auf dem Rehberg... Euer Jörg
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