Dienstag, 14. Mai 2019

Camino del Norte - Jorge ist wieder Jörg

Inzwischen hat mich der Alltag wieder. Noch gut kann ich mich an die strahlenden Gesichter der Spanier beim Blick in meinen Pilgerausweis erinnern - Jorge! Endlich ein deutscher Name, den man aussprechen kann ;-) . Und so habe ich den Namen gerne angenommen. Und immer öfter wurden wir unterwegs auch wie selbstverständlich auf Spanisch angesprochen. Ob es am Bart lag oder an unserer Bräune? Wer weiß!

Deutscher Spanier mit Bart... der Jorge!
Am Samstag ging es dann mit dem Bus von Ribadesella zurück nach Bilbao.
Haltestellen wie Santander, Comillas, Castro-Urdiales... das war schon ein wenig wie eine Zeitreise. 4 1/2 Stunden hat die Fahrt gedauert und mehrfach habe ich mir gesagt: verdammt, das sind wir alles gelaufen! Als wir dann in Bilbao angekommen sind, waren wir versucht nochmal hinauf zur städtischen Herberge zu steigen und bei Maria Dolores zu übernachten. Aber irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. Eine Pilgerherberge ist nun mal Pilgern vorbehalten und wir fühlten uns jetzt eher wie Touristen. Folgerichtig buchten wir uns ein Zimmer im Bilbao Hostel.

mit Alsa ging es zurück nach Bilbao

Bilbao Hostel
Auch wenn es von außen nicht unbedingt so aussieht: dieses Hostel ist richtig angenehm. Abschließbare Zweibettzimmer, viele Duschen alles sehr sauber. Zu einem günstigen Preis, den man ansonsten am Wochenende in Bilbao nicht findet. Am Nachmittag dann noch etwas Kultur. Der Besuch des Guggenheim-Museums ist ja wohl ein "Muss" wenn man in Bilbao ist. Die Architektur des Gebäudes ist schon aufregend. Zu den Kunstwerken muss man allerdings zunächst den Zugang finden. Und danach noch ein kleiner Zug durch die Altstadt. Nach all den vielen Pilgermenüs der letzten Zeit war uns einfach mal nach Fritten.

Schon das Gebäude ist Kunst - das Guggenheim Museum in Bilbao
Das Frühstück im Bilbao Hostel war für spanische Verhältnisse regelrecht opulent. Und dann der Luxus, erst um 12:00 Uhr aus dem Zimmer zu müssen. So gönnen wir uns und unseren müden Knochen viel Zeit, gehen erst am Mittag nochmal in die Stadt und dann zum Flughafen.

Müde Pilgerin am Flughafen Bilbao
Und nun bin ich wieder in Deutschland. Das Abnehmen des Bartes war fast so etwas wie eine rituelle Handlung. Abschied von Jorge, Rückkehr ins alte Leben. Und das hat mich nun seit zwei Tagen wieder. Ich sitze am Schreibtisch, sortiere Bilder, schreibe Blogbeiträge, regele Dinge mit Kunden... alles wie früher. Aber was bleibt sind tolle Erinnerungen und der Wunsch, meine Pilgerreise am Camino del Norte irgendwann abzuschließen. In Santiago anzukommen und eventuell sogar noch bis ans Ende der Welt zu laufen. Und diesen Wunsch werde ich mir irgendwann auch erfüllen! Und Schwesterchen Silke? Du darfst natürlich gerne mitkommen!

Bis bald im Wald, oder am Camino! Euer Jörg (ehemals und vielleicht bald wieder Jorge)

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