Zwei Einträge in unserer lokalen Geocaching-Facebookgruppe haben mich etwas nachdenklich gemacht. Zum einen ging es um einen Cache in 5 m Höhe an einem Verkehrsschild auf einem Kreisel und zum anderen um einen auf einem Spielplatz versteckten Cache. Zu beiden Einträgen gab es direkt eine lebhafte Diskussion. Ich frage mich nun, muss man jeden Cache machen nur um den Punkt zu bekommen oder "die Homezone zu säubern"?
Wo liegt das Problem? Sich zum Horst zu machen indem man auf einem Kreisel herumturnt ist noch jedem selbst überlassen. Aber könnte es sein, dass man mit solchen Aktionen auch den Verkehr gefährdet? Muss ja nur mal ein Autofahrer abgelenkt werden. Und im Falle des Caches auf dem Spielplatz macht man natürlich die Eltern mißtrauisch die dann am Ende die Polizei rufen könnten. Die Liste von, ich nenne sie jetzt mal "nicht optimalen" Cachelocations, ließe sich da beliebig fortsetzen. Und auch ich nehme mich nicht aus, ich habe auch schon Dinge gemacht worüber ich im Nachhinein selbst den Kopf schütteln musste.
ungewöhnliche Verstecke sind oft das Salz in der Geocaching-Suppe |
Zweites Problem neben der Gier nach Punkten: Selbstüberschätzung. Da liegt ein Cache auf einem Baum in ca. drei Meter Höhe. Sicherlich eine Lappalie für die T5-Spezialisten unter Euch. Nun bin ich kein Kletterkünstler aber da hoch zu kommen hab ich mir doch zugetraut. Also rauf, geloggt, und nun wieder runter... aber wie? Hab schon mit dem Gedanken gespielt mein Handy zu nutzen und Hilfe zu holen aber das war mir dann doch zu peinlich. Also hab ich mich irgendwie runtergehangelt. Das sowas nicht immer glimpflich endet zeigt das Beispiel eines in Dänemark ertrunkenen Geocachers der ein an einer Boje befestigtes Döschen loggen wollte. Ich frag mich in einem solchen Fall auch immer wie es jetzt dem Cacheowner geht. Sicherlich geht jeder auf eigene Gefahr auf Schatzsuche. Aber macht man sich dann nicht Vorwürfe weil jemand ums Leben gekommen ist?
Ergo müssen sich beide Seiten Gedanken machen. Derjenige der den Cache versteckt und derjenige, der auf die Suche geht. Und man muss nicht jedes Döslein loggen... nicht um jeden Preis. Mich würde jetzt mal interessieren wie Ihr das ganze seht. Lasst Ihr schon mal einen Cache liegen oder überwiegt bei Euch der Jagdtrieb? Wie verhaltet Ihr Euch wenn Ihr bei einer Cachelocation Bedenken habt, schreibt Ihr dem Owner eine Mail, loggt Ihr ein "Needs Archived" oder seht Ihr einfach drüber hinweg? Oder gibt es noch ganz andere Möglichkeiten?
Ich freue mich auf Eure Kommentare! Bis bald im Wald... oder etwa auf einem Kreisel?
Wir haben die Artikel mir großem Interesse gelesen und mal los diskutiert. Wir würden den Owner anschreiben und unser Bedenken Äußern bzw haben es auch schon gemacht. Wenn wir uns in einem Naturschutzgebiet bewegen achten wir die Natur und lasse auch eine Dose liegen wenn wir dazu ins Gehölz trampeln müssten. Erst recht jetzt im Winter ich möchte ja nicht auf einen Igel latschen der dort gerade sein Winterschlaf hält. Punktejäger und FTF Junkies ist das wahrscheinlich egal und das macht unser so schönes Hobby kaputt.
AntwortenLöschenMan muss wirklich nicht alles machen. Wir sind auch schon ab und an abgezogen.
AntwortenLöschenEin Beispiel aus eigener : ein Cache in Schaumburg, Illinois, USA, ca. 4 m hoch im Baum in einem Park. Klettertechnisch wäre dies auch ohne Ausrüstung kein Problem gewesen, aber: alleine unterwegs, wie und breit kein Muggel -> wenn man runter fällt liegt man erst mal da. Und dann auch noch im Ausland. Muss nicht sein.
Habe Deinen Kommentar gelesen und gefällt mir super gut. Zwar bin ich bestrebt, "meine" Homezone zu bereinigen. Aber bestimmt nicht um jeden Preis. Auch habe ich mich und bei Events andere gefragt, wie das ist mit einem T5er. Und ich das ja mal gerne ausprobieren möchte. Aber nein; für den T5er bin ich erstmal nicht schwindelfrei genug. Zu wenig Erfahrung. Und sollte zum Heben eines Caches dann noch Spezialwerkzeug besorgt werden, dass ist das kein Ziel für mich. Wie sagt man so schön: Der Weg ist das Ziel. Und so freue ich mich auf meinem Weg "normale" Caches zu suchen und zu finden. Ich hätte noch die Möglichkeit zu ignorieren auf der Website. Aber dann weiss ich am Ende nicht mehr wo die liegen für evtl eigene Caches. Und so ignoriere ich halt in meinem Hinterkopf für mich ungeeignete Caches. Vielen Dank für Deine Beiträge im GEWUM. Dein Blog gefällt mir gut.
AntwortenLöschenDa ich meistens im Taunus alleine cachen gehe, hab ich die T5 direkt aus der Pocekt Querie rausgelassen. Sowas kann man nicht allein machen. Es gibt aber genügend schöne Caches im Taunus, so dass mir das Liegenlassen einzelner Dosen, speziell im Stadtbereich nicht schwer fällt.
AntwortenLöschenBei mir wandern Dosen, die ich ich (gerade) nicht machen will auf die Ignore-Liste - Fertig. So stören sie nicht in der Homezonekarte und den Cachelistings. Für Caches, die ich nur unter besonderen Umständen oder zusammen mit anderen machen will habe ich eine (öffentliche) Liste 'Caches, die ich nicht alleine will', und für die ganz harten Fälle eine öffentliche Liste 'Caches, die für mich gar nicht gehen'.
AntwortenLöschenSo kann jeder sehen, was ich vom jeweiligen Cache halte - man muss ja nicht meiner Meinung sein - man muss sich aber auch nicht schlecht fühlen, wenn man sich ihr snschließt.
Hi Joerg,
AntwortenLöschenein interessanter Aspekt den Du hier ansprichst. Da ich noch nicht all zu lange das Ganze betreibe, kam mir bisher noch keine solche Situation unter. Wenn ich die Beispiele hier lese, denk ich mir auch...muss nicht unbedingt sein. Vor allem bei Caches wie dem angesprochenen Kreisverkehr. Da kann es ziemlich schnell passieren, dass der ein oder andere Autofahrer abgelengt wird und scon is man indirekt an einem Unfall beteiligt.
Doch zugegeben, wenn mich der Ehrgeiz packt und ich direkt vor der Entscheidung stehe?!
Denk mal auch, dass sich die "Owner" vill. zuvor etwas mehr Gedanken darüber machen sollten welche Risiken/Verbote damit verbunden sind!
Doch wie schon gesagt wurde, fallls nötig...einfach sein lassen, auch wenn es noch so schwer fällt ;)!
Gruß,
Chris
Vielen Dank für Eure Kommentare! Ja klar, das Thema kommt immer mal wieder hoch. Allerdings war es etwas, was ich mir nun nach über 7 Jahren Geocaching mal von der Seele schreiben musste und ich bin froh, dass es viele von Euch genauso sehen wie ich! Viele Grüße aus Limburg!
AntwortenLöschenIch glaub, dass Du Dir insgesamt zu viele Gedanken machst. Denn einige der angesprochenen Themen haben jetzt nicht zwanghaft was mit Cachen zu tun, auch wenn bei den von Dir angesprochenen Beispielen eine Dose liegt.
AntwortenLöschenDose sehr nahe der Straße: OK, vielleicht nicht unbedingt ein idealer Versteckort, aber im Prinzip kann es Dir als Fußgänger an der Straße doch theoretisch überall passieren, dass Du von nem Auto umgefahren wirst. Nur, wenn man einfach irgendwo auf dem Bürgersteig spazieren geht, wird wahrscheinlich niemand einen Gedanken dran verschwenden, dass der Fahrer des Autos, das gerade vorbei fährt, die Kontrolle über seinen Wagen verliert.
Kreisverkehre: wahrscheinlich sind die meisten Kreisverkehr-Caches stinklangweilige Filmdosen, wo man sich bei der Suche bei allen vorbei fahrenden zum Affen machen kann. Gibt aber auch lustige, z.B. http://coord.info/GC1D9TJ , wo man mitten im Kreisverkehr auf ein paar Felsen zum "Gipfel" klettern kann. Gibt dort sogar auch ein Kletterer-Gipfelbuch. Und ich glaube, Autofahrer werden hier auch nicht mehr oder weniger abgelenkt, als wenn der Bauhof im Kreisel neue Blümchen pflanzt.
Spielplätze: ich persönlich mag hier keine Caches suchen, wobei es auch schöne Spielplatz-Caches gibt. Und für Familien mit Kindern kann das doch eine tolle Sache sein. Man muss ja nicht jede Dose suchen, schon gar nicht im Zehner-Team in Tarnjacken am Sonntag vormittag.
Zum Thema Naturschutzgebiet: Full ACK.
Grüße,
Tom
Find ich persönlich gut das dieses Thema angesprochen und diskutiert wird!
AntwortenLöschenBisher ist das GeoCaching auch noch eher eine Randsportart - Meiner Meinung nach - und so mancher der dies nicht kennt wird sich natürlich wundern was der ein oder andere da im Kreisverkehr treibt ;)!
Gruß,
Franz
Lieber Jörg,
AntwortenLöschenhabe den Artikel gerade erst entdeckt. Toll geschrieben und sehr wichtig das Thema deutlich anzusprechen.Der Jäger und Sammler steckt ja in jedem von uns, aber über alles hinweg trampeln müssen wir wirklich nicht.
Du hast hier eine tolle und breit gefächerte Informationsplattform zum Thema geschaffen und von deinen Zugriffszahlen kann ich nur träumen.
Es grüßt dich aus dem abendlichen Leverkusen
Elke
Ich habe mich auch schon etwas deswegen gefragt... bei uns gibt es einen Cache im Wald auf einer Strecke wo "Durchgang verboten" steht... mit dem Fahrrad darf man durch, nur nicht zu Fuß ?! ... Getraut habe ich mich aber doch noch nicht da her zu gehen...
AntwortenLöschenHm... dann musst du mal mit dem Fahrrad losziehen, dann kannst du guten Gewissens zum Cache! Ist aber wirklich seltsam.
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