Montag, 23. April 2012

Das grosse Krabbeln

Jeder spricht über Zecken, die ja bekanntlich Feind Nr. 1 aller Outdoorfreaks sind. Besonders wir Geocacher, aber auch Wanderer, gehen Gefahr, sich den Biss eines solchen Tierchens einzufangen. Durch einen Onlineartikel im Fokus bin ich auf eine andere Gefahr aufmerksam geworden, welche ab Ende April / Anfang Mai wieder auf uns zu kommen wird. Dem Fokus-Artikel zufolge kann sich der Eichenprozessionsspinner in einem trocken-warmen Frühjahr besonders gut entwickeln, deshalb muss 2012 wieder mit vielen Raupen gerechnet werden.

Das Johannes-Kühn-Institut stellt in seinem Internetauftritt Informationen zum Eichenprozessinonsspinner zur Verfügung. Zitat: Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), kurz EPS, erweitert seit mehreren Jahren sein Verbreitungsareal in Deutschland und besiedelt verstärkt auch Erholungs- und Siedlungsbereiche des Menschen. Sein humanpathogenes Potenzial beruht auf den sog. „Brennhaaren“, die ab dem 3. Larvenstadium gebildet werden.
Bis zum Erreichen des 6. und letzten Larvenstadiums nimmt die Anzahl und Länge der „Brennhaare“ mit jeder Häutung zu. Das dort enthaltende Nesselgift Thaumetopoein gefährdet die menschliche Gesundheit. Bei Kontakt können Hautirritationen, Augenreizungen, Atembeschwerden und pseudoallergische Reaktionen auftreten, die bisweilen auch zu krankheitsbedingten Ausfällen führen können. Neben einer drastischen Nutzungseinschränkung betroffener Areale, birgt die wärmeliebende und auf Eiche (Quercus spp.) spezialisierte Schmetterlingsart zudem massive Probleme für die Forstwirtschaft.


dunkelgrau: 2007, hellgrau: 2011
Wie auf nebenstehender Karte des Joseph-Kühn-Institutes zu erkennen, sind dabei die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern am stärksten betroffen. Die Region Limburg an der Lahn liegt am Rande der 2011 stark betroffenen Gebiete. Da sich der Eichenprozessionsspinner immer weiter ausbreitet also auch hier ein Thema. Auf der Internetseite des JKI kann auch ein informativer Flyer heruntergeladen werden, der die durch den Eichenprozessionsspinner hervorgerufenen Gefahren beschreibt. Wie zuvor erwähnt stellt der Kontakt mit den Raupenhaaren das eigentliche gesundheitliche Risiko dar. Diese Haare lagern sich besonders im Unterholz bzw. Bodenbewuchs an und haften an Kleidern und Schuhen. Aufgrund der langen Wirkungsdauer der Brennhaare werden so immer neue Reaktionen ausgelöst. Auch verlassene Gespinste sind gefährlich, denn sie können immer noch Brennhaare beinhalten. 

Weitere Informationen findet man natürlich auch auf Wikipedia. Hier sind auch die Vorsichtsmaßnahmen wie folgt aufgelistet: 

  • Grundsätzlich die Befallsgebiete meiden
  • Hautbereiche (z. B. Nacken, Hals, Unterarme, Beine) schützen
  • Raupen und Gespinste nicht berühren
  • Sofortiger Kleiderwechsel und Duschbad mit Haarreinigung nach (möglichem) Kontakt mit Raupenhaaren
Und ich möchte noch hinzufügen, dass man den Sachverhalt besonders auch seinen Kindern erklären sollte, denn die lassen ja bekanntlich gerne possierliche Tierchen auf ihren Händen krabbeln. Also Augen auf bei der nächsten Geocaching- oder Wandertour! Hier noch ein wenig Anschauungsmaterial: 

Das Nest (Quelle: wikipedia)

Ein Gespinst des Eichenprozessionsspinner (Quelle: wikipedia)

Die Raupe, hübsch aber gefährlich (Quelle: wikipedia)
 
eine der möglichen Folgen bei Kontakt (Quelle: wikipedia)
P.S.: Vielleicht habt Ihr heute einen Post über das 9. Limburger Geocachertreffen erwartet. Das Treffen war wie immer klasse, ich hatte aber leider meine Kamera zuhause vergessen und alles übrige kann man ja in den zahlreichen Logs nachlesen. Danke nochmal, Sabrina und Dominik!

An alle, die GEWUM gerne lesen: Ich freu mich auch immer über Eure "likes" auf facebook!

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